An- & Weiterreise
Wie komme ich hin?
Es gibt zwei Möglichkeiten um nach Marokko zu gelangen: mit dem Flugzeug oder auf dem Landweg über Frankreich und Spanien mit der Eisenbahn oder dem Auto. Nachfolgend stellen wir Ihnen die einzelnen Varianten vor.
Mit dem Flugzeug
Pauschalreisende ab erreichen Marokko normalerweise per Charterflug mit Ferienfluggesellschaften wie Condor, Tafil oder LTU direkt nach Agadir oder Marrakesch.
Nonstop- und Direktverbindungen aus dem deutschsprachigen Raum mit Ausnahme Österreich bestehen auch nach Casablanca und Marrakesch mit Lufthansa von Frankfurt, mit Royal Air Maroc von Düsseldorf, Frankfurt, Genf und Zürich, sowie Edelweiss-Air von Zürich. Flüge ab Österreich mit Air France von Wien über Paris nach Casablanca oder über Zürich nach Marrakesch. Die Flugzeit beträgt je nach Start/Zielflughafen zwischen 3,5 und 5 Stunden. Preiswerter kommt man mit den Billigfluglinien nach Marokko. Air Berlin, Atlas Blue, Easy Jet und Ryan Air fliegend von diversen Städten im deutschsprachigen Raum mit Ausnahme Österreich nach Marrakesch, Agadir oder Fès. Die Flüge kosten je nach Fluggesellschaft, Reisedatum und Buchungszeit zwischen 120 und 800 Euro.
Mit Bahn und Schiff
Auf dem Land- und Wasserweg nach Afrika wird bereits die Anreise zu einem Reiseerlebnis. Neben dem ökologischen Aspekt ist die Anreise mit Bahn und Schiff eine passende Reiseform für Leute, die sich ein bisschen mehr Zeit für den Kulturwechsel nehmen möchten. Vom deutschsprachigen Raum aus ist Marokko innert 2 bis 3 Tagen zu erreichen. Zuerst sollte man mit der Eisenbahn an einen der europäischen Mittelmeerhäfen in Spanien, Frankreich oder Italien gelangen von wo aus Fähren nach Marokko fahren. Die kürzeste Fährverbindung gibt es vom spanischen Algeciras aus nach Ceuta oder Tanger. Zudem fahren Schnellboote zwischen Almeria und Nador/ Melilla. Länger und teurer sind die Überfahrten vom italienischen Genua nach Tanger (48 Stunden), sowie vom französischen Sète nach Tanger/Nador (34-26 Stunden). Zwischen Europe und Marokko fahren folgende Fährlinien: Comanac, Transmediterraneam Ferrimaroc, FRS Iberia und Comarit.
Mit dem Auto oder Motorrad
Wer das Mittelmeer mit der Autofähre überquert, kann auch mit dem Auto oder Motorrad nach Marokko einreisen. Auto- und Motorradfahrer können ihr Fahrzeug bis zu 6 Monate zollfrei einführen. Erforderliche Dokumente sind der nationale Führerschein, sowie ein Fahrzeugschein (carte grise). Weiter wird in Marokko die Grüne Versicherungskarte, die den Versicherungsschutz in der Auto-Haftpflichtversicherung bescheinigt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Karte für Marokko gültig geschrieben ist. Ansonsten muss an der Grenze eine lokale Haftpflichtversicherung von ca. 900 Dirham pro Monat abgeschlossen werden. Da sich die Regelungen aber immer wieder ändern, ist es sinnvoll, vor der Abreise bei der Motorfahrzeugversicherung nachzufragen.
Wie bewege ich mich in Marokko fort?
Dem Urlauber stehen vielerlei Transportmittel zur Verfügung um Marokko auf eigene Faust Marokko zu erkundigen. Für den Nahbereich eignet sich ein Fahrrad, gelegentlich auch ein Motorrad oder eine Vespa. In vielen Touristenzonen verkehren zudem Pferdekutschen. Für größere Distanzen bieten sich Busse, Taxis oder die Eisenbahn an.
Busse
Die CTM, Compagnie de Transport au Maroc Lignes Nationales ist das größte Busunternehmen in Marokko mit Verbindungen in alle Städte. Außerdem gibt es eine Reihe privater Buslinien. Busse sind für Überland- wie auch für Stadtfahrten das populärste und günstigste Transportmittel. Zwischen den großen Städten verkehren alle eineinhalb bis zwei Stunden Busse verschiedenster Linien. Die Busse der CTM und der Eisenbahngesellschaft Supratours sind in guten Zustand, schnell und pünktlich. Besonders die Langstreckenbusse sind sehr komfortabel, klimatisiert und in 1. Und 2. Klasse unterteilt. Die Abfahrtspläne sind an den Busbahnhöfen („gare routière“) angeschlagen. Die Busbahnhöfe liegen in der Regel zentral am Rande der Altstadt oder an einer wichtigen Einkaufstraße. Es empfiehlt sich, die Busreisen bis spätestens am Vorabend der Abreise zu buchen um zu verhindern, dass der Bus schon ausgebucht ist. Busse der Privatlinien haben häufig eine höhere Frequenz zwischen den einzelnen Zielen. Allerdings sind sie oftmals in einem schlechteren Zustand, schmutzig, eng und weniger schnell.
Taxis
In den Städten verkehren die sogenannten Petit Taxis, die höchstens drei Passagiere befördern dürfen. Sie sind alle vom Typ Fiat Uno und durch ihre einheitliche Farbe gut zu erkennen. Wichtig ist, immer vorher den Preis auszuhandeln oder am besten darauf bestehen, dass der Taxometer eingeschaltet wird. Eine Stadtfahrt im Zentrum darf tagsüber normalerweise nicht mehr als 15 Dirham kosten. Weigert sich der Taxifahrer, den Taxameter einzuschalten. Wird ein überzogener Preis verlangt, sollte man am besten gar nicht erst einsteigen und ein anderes Taxi suchen. Es ist üblich, den auf dem Taxameter angezeigten Preis aufzurunden, also das Wechselgeld als Trinkgeld zu geben. Grand Taxis führen sowohl Stadtfahrten als auch Ausflugsfahrten durch und verkehren als Sammeltaxis, bei denen sich die Fahrgäste den Fahrpreis teilen können. Auch hier lohnt es sich, im Vorfeld einen festen Preis auszuhandeln. Bei kompletten Tagesmieten sollte ein Sonderpreis ausgehandelt werden (ca. 1000 Dirham).
Eisenbahn
Von Tanger über Rabat-Casablanca bis Marrakesch mit Verbindung nach Fèz und Oujda fahren Züge des Office National des Chemins de Fer (ONCF). Die marokkanische Eisenbahn ist pünktlich, bequem, preiswert und zuverlässig. Das Streckennetz ist aber nur im Norden gut ausgebaut. Im Süden verlaufen die Geleise nur bis Marrakesch. Zugtickets können an den Bahnhöfen gekauft werden. Weitere Informationen sind im Internet unter www.oncf.ma ersichtlich.
Pick-Ups und Berber-Trucks
Ein besonders eindrucksvolles und preisgünstiges Reiseerlebnis sind die Pick-Ups (camionettes) und Berber-Trucks (Camions), auf denen man gegen ausgehandelte Bezahlung auf der Pritsche mitfahren kann. Die günstige Gelegenheit zuzusteigen, bietet sich jeweils an Märkten.
Per Anhalter
Wer keine Berührungsängste hat, für den ist die Fahrt per Anhalter sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis, dass Kontakte zu Einheimischen ermöglicht. Da viele Marokkaner kein eigenes Auto haben, ist es für die meisten Autofahrer normal, Anhaltern eine Mitfahrgelegenheit zu bieten.
Gerade in den von Berbern bewohnten Regionen ist Bevölkerung Reisenden gegenüber sehr aufgeschlossen so dass sich eine Fahrt per Anhalter wunderbar zum kulturellen Austausch eignet. Es sollte selbstverständlich sein, dem Fahrer eine finanzielle Gegenleistung zu geben. Um Unstimmigkeiten zu verhindern, klärt man die Höhe der Gegenleistung am besten bereits im Vorfeld.
Wer selber mit dem Auto unterwegs ist, sollte allerdings keine Anhalter mitnehmen. Viele sind auf Touristen spezialisiert und täuschen auch einmal eine Autopanne vor, um Touristen ins nächste Souvenirgeschäft zu locken.
Inlandsflüge
In Marokko selbst lassen sich Inlandflüge (auch verbilligte Wochenendtarife) über Royal Air Maroc buchen. Diese fliegen in der Regel aber nicht von Stadt zu Stadt, sondern immer über Casablanca. Es lohnt sich deshalb, stattdessen mit dem Flugzeug per Bus oder Zug zu reisen.
Mietwagen und Motorräder
Marokko besitzt das dichteste Teerstraßennetz Nordafrikas. So kommt man auch auf guten Straßen in teilweise sehr entlegene Gebiete im Atlasgebirge und in die Wüste. Abseits der asphaltierten Straßen lässt der Belag aber häufig zu wünschen übrig, so dass sich nur ein wirklich geländetaugliches Fahrzeug eignet. Grundsätzlich ist beim Autofahren zu beachten, dass die Straßenverhältnisse in jeder Hinsicht anders sind als in Europa. Besonders in den Städten haben die anderen Autofahrer ein total anderes Fahrverhalten. Auf Vortrittsregeln wird nicht geachtet und auch Fußgänger sollten nicht davon ausgehen, dass die Autos ihretwegen anhalten. Auf dem Land sind die Straßen schlecht beleuchtet. Deshalb sollte auf Nachtfahrten verzichtet werden. Grundsätzlich ist zu jeder Zeit mit allen erdenklichen Verkehrsteilnehmern zu rechnen. Auf den Überlandstraßen können nicht nur andere Autos, sondern auch Fussgänger, Tiere, Eselwagen oder Mofas unterwegs sein.
Besonders Vorsicht ist deshalb bei Überholmanövern geboten, da viele Verkehrsteilnehmer sehr unterschiedlich schnell unterwegs sind.
In Marokko sind sehr viele, auch internationale Autovermietungen vertreten, die in der Regel nicht ausgebucht sind. Wer französisch sprechen kann und ein gewisses Verhandlungsgeschick besitzt, kann vor Ort günstigere Tarife aushandeln als wenn man von Europa aus bucht. Allerdings ist auch zu beachten, dass gerade bei manchen marokkanischen Vermietern die Autos in einem sehr schlechten Zustand sind. Wer das Auto von Europa aus bucht, kann davon ausgehen, dass sein Angebot eine unbeschränkte Kilometerzahl, sowie die lokale Steuer von 20% und die Versicherung beinhaltet. Zudem muss keine Kaution in Form eines Blanko-Kreditkartenabzugs hinterlegt werden. In Marokko kann man zwischen Tagespreisen und Wochenpauschalen auswählen. Handeln ist immer möglich. Um ein Fahrzeug zu mieten muss man mindestens 21 Jahr alt und im Besitz eines gültigen Führerscheins sein, für sogenannte fly-and-drive-Angebote gar 25.
Fahrräder
Marokko ist ein enorm kontrastreiches und abwechslungsreiches Land, das auf kleiner Fläche sehr viel Unterschiedliches zu bieten hat. Eine Fahrradtour durch Marokko wird so bestimmt zu einem ganz besonderen Abenteuer. Allerdings ist die Topografie sehr unterschiedlich. Eine Tour in gebirgsnahen Gebieten kann ganz schön anspruchsvoll werden. Die optimale Reisezeit für eine ausgedehnte Radtour ist der Frühling, denn wer in der sommerlichen Hitze stundenlang auf dem Rad unterwegs ist, gefährdet seine Gesundheit. Für mehrtägige Radtouren lohnt es sich, ein eigenes Fahrrad nach Marokko mitzunehmen, das zollfrei eingeführt werden kann, aber im Reisepass notiert wird. Wer die marokkanischen Städte erkundigen will, kann auch ein Fahrrad mieten. In den meisten größeren Hotels können Fahrräder für zirka 20 Dirham pro Stunde gemietet werden.